BIOSPHÄRENRESERVAT HAARMOOS

Beobachtungssteg und –stadel, 2011

in Zusammenarbeit mit Harry Dobrzanski Landschaftsarchitekt

Das Haarmoos ist die letzte große Streuwiesenlandschaft des UNESCO-Biosphärenreservat Berchtesgadener Land und das größte Wiesenbrütergebiet Südostbayerns. Es beherbergt seltene Tier- und Pflanzenarten und gehört zu den wichtigsten repräsentativen Lebensräumen Bayerns. Im Rahmen des Konzeptes zur Lenkung und Information der Besucher wurden ein Aussichtsteg, ein Aussichtsstadel und ein Informationsstadel außerhalb der sensiblen Brutgebiete seltener Vögel geschaffen.

Das Erscheinungsbild der beiden „Stadel“  lehnt sich an die in diesem Gebiet typischen Heustadel an, wodurch sich diese harmonisch und selbstverständlich in das Landschaftsbild einfügen. Während beim nördlichen Stadel die Information der Besucher im Vordergrund steht, bietet der südliche Beobachtungsstadel einen verdeckten Blick direkt auf das Moor und die Tierwelt. Da die Moordecke nicht tragfähig ist, wurde der Beobachtungsstadel auf vier Eichenpfählen gegründet.

Der Zugang zum Beobachtungssteg erfolgt von einer Forststraße, die auf einer stark bewaldeten Gletscherendmoräne am Rande des Moors liegt. Auf gleicher Höhe wie die Straße wird der Besucher zwischen die Bäume geführt und gelangt schließlich zur überdachten, knapp 10 Meter hohen, zwischen den Baumwipfeln liegenden Kanzel, die aus dem Waldsaum leicht hervortritt und den Blick über das Moor bis zu den Bergen freigibt. Die Konstruktion kommt mit vier Fundamenten aus und verbindet die Anmut und Selbstverständlichkeit von Lärchenholz mit der Witterungsbeständigkeit und Festigkeit von verzinktem Stahl. Da für den Beobachtungssteg die gleichen Anforderungen wie für ein Brückenbauwerk gelten, wurde bei den Detaillösungen höchstes Augenmerk auf den konstruktiven Holzschutz gelegt.